4. Praxisworkshop zu aus den Ergebnissen generierten Handlungsempfehlungen

Am 31. Oktober, 07. November und 11. Dezember haben Praxisworkshops stattgefunden, bei denen wir Handlungsempfehlungen vorgestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert haben. Teilgenommen haben Verwaltungsmitarbeiter*innen, die in den verschiedenen Kommunen mit denen wir kooperiert haben, für Bürger*innenbeteiligung verantwortlich sind und die an der Planung und Durchführung der Beteiligungsverfahren beteiligt waren, die wir in unserer Forschung untersucht haben.

Im Zuge unserer Untersuchung verschiedener offener konsultativer Beteiligungsformate zum Thema urbaner Mobilitätsplanung, konnten wir verschiedene Erkenntnisse generieren, aus denen sich Thesen ableiten lassen. Diese Vielzahl an Thesen haben wir in einem weiteren Schritt zu sieben Handlungsempfehlungen verbunden, die bei der Umsetzung konsultativer Beteiligungsformate unterstützen sollen. Zu Beginn der Workshops haben wir den Weg von der Erkenntnis zur Handlungsempfehlung an einem Beispiel skizziert, bevor die Praktiker*innen selbst tätig wurden und in unserer Mindmap Kommentare hinterlassen konnten. Mit Hilfe digitaler Klebezettel haben sie ihre Meinungen, Ergänzungen, Kritikpunkte und Erfahrungen zu den einzelnen Handlungsempfehlungen angebracht. Im Anschluss daran gab es dann Diskussionen zu einzelnen Handlungsempfehlungen. Wichtige Punkte waren:

  • Die Nützlichkeit der Handlungsempfehlungen in der Beteiligungspraxis als Tools zur Einordnung der eigenen Beteiligung
  • Die Nützlichkeit der Handlungsempfehlungen in der Beteiligungspraxis als Begründungshilfe für die Wichtigkeit von Beteiligung

Die Expert*innen waren sich insgesamt einig, dass die Ergebnisse unserer Forschung sehr hilfreich sind, um gegenüber der Politik die Herausforderungen der Bürger*innenbeteiligung und die daraus folgenden Konsequenzen zu kommunizieren. Zusätzlich merkten viele der Praktiker*innen an, dass sie die Verknüpfung zu den Ergebnissen der Forschung übersichtlich und strukturiert fanden. Einige hatten den Eindruck, dass Beteiligungen, spezifischer Konsultationen in kommunalen Verwaltungen kritisch gesehen werden. Sie teilen die Einschätzung, dass unsere Ergebnisse einen Beitrag leisten können Verwaltungsmitarbeiter*innen zu schulen und ihnen die Nützlichkeit von Beteiligungsverfahren nahe zu bringen.

Größere Diskussionspunkte in den Workshops waren:

  • die Konkretheit der Handlungsempfehlungen und das Einbinden von Beispielen in die Ergebnisdarstellung
    • eine potentiell stärkere Betonung des Transparenzaspekts durch die Handlungsempfehlungen
    • eine Anordnung der Handlungsempfehlungen in der zeitlichen Reihenfolge eine Partizipationsprozesses

Die Planer*innen merken an, dass die Handlungsempfehlungen konkretisiert werden könnten, um den Praxisbezug zu verdeutlichen und sie eher Anwendung finden zu lassen. In ihrer vorgestellten Form waren sie eher allgemein Gehalten und immer in strenger Relation zu den Ergebnissen der Forschung. Es wurde vorgeschlagen die Empfehlungen mit Beispielen aus konkreten Beteiligungsformaten zu unterfüttern. Beispielsweise könnten dafür unsere Forschungsgegenstände genannt werden, die unseren Erkenntnissen, den Thesen und damit auch den Handlungsempfehlungen zu Grunde liegen.

Obwohl Umformulierungen und Konkretisierungen vorgenommen wurden, sind Beispiele nicht direkt in den Empfehlungen zu finden. Dies wäre vor allem in Bezug auf die teils abstrakten und quantitativen Ergebnisse kompliziert gewesen. In Teilen bilden Beispiele aus den konkreten Partizipationsverfahren aber die Grundlage für das Erarbeiten der Handlungsempfehlungen und werden zum Teil zum Unterstreichen der Wichtigkeit genutzt.

Ein weiterer Aspekt, den die Expert*innen angebracht haben ist, dass sich in einem Planungsprozess zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedliche Aufgaben und Fragen stellen. Die sieben Handlungsempfehlungen beziehen sich teilweise auf die Planung, Umsetzung oder Auswertung der Verfahren. Dabei wurde vorgeschlagen spezifisch auf den Partizipationsprozess zu achten und die Handlungsempfehlungen entsprechend anzuordnen. Dies wurde umgesetzt.

Zum Abschluss der Workshops haben wir nach Anregungen für die Veröffentlichung der Ergebnisse gefragt. Dabei wurde betont wie wichtig eine gute Auffindbarkeit für die Planer*innen ist und empfohlen bereits bestehende Netzwerke zu nutzen, um die Ergebnisse möglichst weit streuen zu können.

Wir bedanken uns bei den Praktiker*innen für Ihre Zeit und den wichtigen Input – sowie in großen Teilen die jahrelange Kooperation. Es kamen viele wichtige Erkenntnisse und Anregungen zusammen, die uns bei der Arbeit an einer hilfreichen und praxisnahen Veröffentlichung der Handlungsempfehlungen helfen.

Befragung „Nachhaltige Mobilität von Fußballfans“

Im Rahmen seiner Abschlussarbeit im Masterstudiengang Sozialwissen-schaften bei unserer Forschungsgruppe untersucht Herr Jan Krebs, wie nachhaltig die Mobilität von Zuschauerinnen und Zuschauern bei Bundesligaspielen ist. Konkret geht es darum herauszufinden, mit welchen Verkehrsmitteln die Fans zum Stadion kommen und welche Rolle dabei verschiedene Faktoren wie z. B. die Lage des Stadions, die Terminansetzung oder die Größe des Vereins spielen.

Dafür bitten wir aktuell alle Vereine der 1. Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga der Saison 2018/2019 um Mithilfe! Wenn Sie für einen der Vereine arbeiten, so möchte ich Sie herzlich um Ihre Mitarbeit bitten. Für jede Liga haben wir einen kurzen Fragebogen vorbereitet. Die Beantwortung sollte nur wenig Zeit in Anspruch nehmen. Wenn Sie keine konkreten Zahlen zur Beantwortung der Fragen im Fragebogen vorliegen haben, nehmen Sie gerne eine grobe Schätzung vor.

Fragebögen

  1. Liga (Saison 2018/19)
  2. Liga (Saison 2018/19)
  3. Liga (Saison 2018/19)

Wir möchten Sie bitten, die Fragen bis zum 22.04.2022 zu beantworten.Sie können den Fragebogen bequem am Computer ausfüllen und per E-Mail als PDF an Herrn Krebs schicken (Jan.Krebs@uni-duesseldorf.de).

Die neu gewonnen Daten sollen aufbereitet und wenn möglich, in einer wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht werden, die darstellt wie Fuß-ballfans in Deutschland zum Stadion gelangen und wie nachhaltig deren Mobilität ist. Mit der Rücksendung des Fragebogens willigen Sie ein, dass die Daten für eine solche wissenschaftliche Publikation genutzt werden könnten.

Als Ansprechpartner für alle Ihre Fragen und Anregungen steht Ihnen Her Krebs unter Jan.Krebs@uni-duesseldorf.de zur Verfügung.

Für Ihre Teilnahme möchten ich mich im Voraus recht herzlich bedanken.

freiRaum Ottensen in Hamburg – erstes Beiratstreffen

Im Zuge unserer wissenschaftlichen Begleitung zum Projekt freiRaum Ottensen waren wir bei der Auftaktveranstaltung zum Beirat am 17. August dabei. Dort konnten wir mitverfolgen, wie die Grundlagen für die nächsten Jahre der Arbeit gelegt wurden, der Beirat sich unter anderem eine Geschäftsordnung geben hat und sich die Mitglieder und ihre Vorstellungen für Ottensen und den Planungsprozess kennenlernen konnten.

Das Projekt freiRaum Ottensen knüpft an an „Ottensen macht Platz“, ein Verkehrsversuch im Jahr 2019, bei dem das Viertel zu weiten Teilen für den motorisierten Verkehr gesperrt wurde. Nachdem dieser aus rechtlichen Gründen vorzeitig abgebrochen werden musste, läuft seit Frühjahr 2021 unter dem neuen Namen ein Planungsprozess zur permanenten Umgestaltung des Viertels. Der Beirat begleitet diesen Planungsprozess und ergänzt damit verschiedene Onlline und Offline Formate der Öffentlichkeitsbeteiligung. Der Beirat besteht unter anderem aus Gewerbetreibenden, Vertreter*innen der organisierten Zivilgesellschaft, Bürger*innen verschiedener Altersstufen.

Weitere Infos hier: https://www.hamburg.de/altona/freiraumottensen/

Online-Bürgerveranstaltung in Heckinghausen am 20. Mai 2021

In Wuppertal Heckinghausen findet aktuell eine städtebauliche Verkehrsuntersuchung statt, in deren Folge die Straßen im Stadtteil in den nächsten Jahren umgestaltet werden sollen. Am 20. Mai hat die Stadt Wuppertal dazu einer Online-Bürgerveranstaltung durchgeführt, um über den aktuellen Projektstand zu informieren und mit den Bürgerinnen und Bürgern in Austausch zu treten.

Im Rahmen unserer wissenschaftlichen Forschung befragen wir die Teilnehmenden an dieser Veranstaltung. Wenn Sie die Veranstaltung besucht haben und an unserer Befragung teilnehmen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf unter cimt-erhebung@hhu.de.

Die Praxis einbeziehen – Treffen in Berlin mit FixMyCity und Liquid Democracy

Die Transdisziplinarität als Kooperation mit der Praxis ist ein für unser Projekt enorm relevanter Aspekt. Um Vorstellungen und Anforderungen der Praxis an das Projekt schon früh in die Entwicklung unserer Konzepte und Verfahren einzubeziehen, sind wir am 24. und 25. Oktober nach Berlin gefahren.

Dort angekommen sind wir zunächst einmal zu einem Treffen in den Büroräumen von FixMyCity gefahren, wo uns Boris Hekele erwartete. Nach einem kurzen Rundgang durch die Work Spaces im ehemaligen Flughafen Tempelhof, erzählte uns der Gründer von FixMyCity von vergangenen und aktuell laufenden Verfahrung zur Verkehrswende – vornehmlich zur Verbesserung von Fahrradwegen und Radbügelprojekten in verschiedenen Berliner Stadtteilen. Dadurch erlangten wir einen Einblick in aktuell vor allem online laufende Partizipationsverfahren.

Nach einem ausgedehnten Spaziergang über das Tempelhofer Feld und damit der Begutachtung des Impacts eines früheren Partizipationsverfahrens auf die Gestaltung städtischer Flächen kamen wir schließlich bei Liquid Democracy an. Diese diskutierten mit uns vor allem über die Potentiale automatisierter Auswertung in Verfahren und mögliche deliberative Potentiale dieser. Der Austausch war für uns sehr hilfreich zur Identifikation von Bedürfnissen in der Praxis, sowie für die weitere Konzeptualisierung der Dissertationen und die Orientierung dieser an Problemen der Praxis.

Am Freitag stand dann das erste Treffen mit unseren Mentor Dr. Oliver Lah und der Urban Change Maker Group an bei der wir in einem internationalen Umfeld unsere Dissertationsideen diskutierten. Der Fokus lag dabei u.a. erneut auf der automatisierten Auswertung von Beteiligungsbeiträgen, sowie der Repräsentativität von Verfahren im Bereich nachhaltiger Mobilität. Das Feedback war dabei sehr hilfreich für die weitere Gestaltung der Dissertationsprojekte.